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In der Nachkriegszeit versprachen die USA, sich weltweit für Demokratie einzusetzen. Doch um eigene geo-strategische und wirtschaftliche Interessen des „Westens“ durchzusetzen, verbündeten sie sich häufig mit Diktatoren – und unterstützten sie offen.

Im März 1946 machte der britische Premierminister Winston Churchill in einer Rede in Fulton (Missouri) die Sowjetunion 1945_Kalter_Krieg_Deutschland_Europa_Teilungdafür verantwortlich, einen »Eisernen Vorhang« errichtet und damit Europa geteilt zu haben. In seiner berühmt gewordenen Verurteilung der Tyrannei berief er sich auf die »großartigen Prinzipien der Freiheit und der Menschenrechte«, die er als das »gemeinsame Erbe der englischsprachigen Welt« beschwor.
trumanPräsident der USA war damals der Demokrat Harry Truman, der im April 1945 als Nachfolger des verstorbenen Franklin D. Roosevelt ins Amt gekommen war. Die republikanische Opposition warf Truman zunächst Passivität gegenüber dem Kommunismus vor, der damals in Europa an Boden gewann und insbesondere auf die anti-kolonialen Befreiungsbewegungen in Afrika und Asien wachsenden Einfluss erlangte. Truman reagierte im März 1947 mit einer Rede vor dem Kongress in Washington, in der er verkündete, die USA würden fortan Demokratie und Freiheit auf allen Kontinenten verteidigen. Damit war die »Truman-Doktrin« geboren, die allerdings von Anfang an durch eine Doppelmoral gekennzeichnet war: Die »freie Welt« tolerierte, förderte und schützte autoritäre und repressive Regime und Diktaturen, sofern sie sich nur als antikommunistisch definierten und den wirtschaftlichen und geo-strategischen Interessen (Militärbasen) der USA dienten.

1945_KARTE_Kalter_Krieg_MilitärinterventionenDas galt auch für Europa. Das von Antonio de Oliveira Salazar seit 1932 autoritär regierte Portugal gehörte 1949 zu den zwölf ersten Unterzeichnern des Nordatlantikpakts (Nato), wurde jedoch erst 1955 in die UNO aufgenommen. Das Salazar-Regime hatte im Spanischen Bürgerkrieg die Faschisten unterstützt, seit 1943 aber den Kriegsschiffen der Alliierten die Nutzung der Azoren und Madeiras gestattet. Salazar blieb bis 1968 im Amt. Sein Nachfolger Caetano, der den Krieg in den afrikanischen Kolonien Angola und Mosambik gegen die von der Sowjetunion unterstützten Befreiungsbewegungen mit aller Härte führte, wurde erst durch die »Nelkenrevolution« vom April 1974 gestürzt. Spaniens Diktator Francisco Franco (1939- 1975), der mit Hitlers Unterstützung in einem dreijährigen Bürgerkrieg die Regierung der spanischen Republik besiegt hatte, war so stark kompromittiert, dass das Land sowohl vom Marshallplan von 1947 als auch von der Nato ausgeschlossen blieb. Doch die politische Isolierung währte nur kurz. 1950 gewährte Washington dem Land bereits den ersten Kredit, und 1953 wurde ein Kooperations- abkommen unterzeichnet, in dem Franco der US-Regierung die Nutzung der spanischen Militärbasen gestattete und im Gegenzug dafür Wirtschaftshilfe erhielt. 1955 wurde Spanien gemeinsam mit Portugal in die UNO aufgenommen; 1982, sieben Jahre nach Francos Tod, trat das Land der Nato bei.
In Griechenland, das seit 1952 mit der Türkei die Südostflanke der Nato bildete, half der US-Geheimdienst CIA 1967 bei der Errichtung der Militärdiktatur. Das »Obristenregime« bekämpfte bis 1974 mittels blutiger Repression Gewerkschaften und linke Parteien. Auch die türkischen Generäle, die 1980 das Kriegsrecht verhängten, mussten nicht mit Widerspruch aus Washington rechnen, als sie alle Parteien verboten und Oppositionelle verfolgten.

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